Abpfiff: Eckhard Fehr ist nicht mehr Vorsitzender

Er war der Inbegriff für den Sportverein in Hausen und er legte nach 20-jähriger Vorstandstätigkeit sein Amt nieder: Eckhard Fehr. Den “Rimini-Cup” will er aber weiterhin betreuen und sagte auch für die Zukunft seine Unterstützung bei der Organisation des Turnieres zu.

Eckhard Fehr beim Rimini-Cup in Hausen: Das große Jugend-Fußballturnier mit hochkarätigen Mannschaften aus ganz Europa ist "sein Kind". Als Vorsitzender des TSVgg. Hausen kandidierte er bei den jüngsten Vorstandswahlen aber nicht mehr. Foto: Archiv SZIrgendwann muss entgültig Schluss sein”. Klar. Jeder hat das gewusst bei der Turn- und Spielvereinigung Hausen. Irgendwann wird Eckhard “Ekki” Fehr nicht mehr da sein. Irgendwann kommt dieser Schritt. Er kam jetzt. Bei der Generalversammlung des Vereins am Wochenende ging “Mr. TSVgg. Hausen”.
Nach vier Jahren als stellvertretender Vorsitzender und 16 Jahren als Vorsitzender war für ihn Schluss. Er sei durch nichts mehr zu bewegen, erneut für dieses Amt zu kandidieren, sagte er. Und nachdem sich außer Fehr auch sonst niemand bewegen ließ, den Posten des Vereinsvorsitzenden zu übernehmen, müssen die Häusler in vier Wochen zum Nachsitzen antreten.

“Meine Amtszeit war überwiegend von positiven Ereignissen geprägt” , stellte Eckhard Fehr am Ende seiner Amtszeit fest und die 81 anwesenden Mitglieder sahen es wohl ebenso. Sie dankten ihrem scheidenden Vorsitzenden mit stehenden Ovationen, die dieser sichtlich gerührt entgegennahm.

Zuversicht in den Abteilungen

Die Berichte der Kassierer und Abteilungsleiter zeichneten das Bild eines Vereins, dem es keineswegs schlecht geht und in dem Optimismus und Ideen vorhanden sind. Woran es lag, dass sich niemand für den Vorstandsvorsitz zur Verfügung stellte, ließ sich nicht genau feststellen. Sicher sind die Fußstapfen Eckhard Fehrs sehr groß und nicht so ohne Weiteres auszufüllen. Nachdem sich der “Vater des Rimini-Cups” auf Nachfrage bereit erklärt hat, dieses Fußballfest – wenn es gewünscht werde – weiter zu organisieren und die Abteilungsleiter nahezu durchwegs zuversichtlich in die Zukunft blickten, sollten die Aufgaben zu bewältigen sein.

Bereits zu Beginn trat Hauptkassier Gerhard Wehner Gerüchten entgegen, der Verein sei in einer finanziellen Schieflage. Man habe – ganz im Gegenteil – sogar 16 500 Euro der Schulden für die Sportheimerweiterung tilgen können. Sein Stellvertreter Alfred Kleinhenz bestätigte, dass sich nahezu alle wirtschaftlichen Kenndaten verbessert hätten. Nur mit den Platzeinnahmen sei man unzufrieden.

Wahlleiter war schnell fertig

War man schon von bisherigen Wahlen gewohnt, dass es an der einen oder anderen Stelle etwas holprig zuging, so musste Wahlleiter Bernd Czelustek diesmal eine Vollbremsung hinlegen. Auf die Frage nach Vorschlägen waren schnell alle Verdächtigen genannt und hatten mit “Nein” quittiert. Auch nach einer Unterbrechung änderte sich die Lage nicht und so war die Neuwahl des Vorstandes schon beendet, ehe sie richtig begonnen hatte. Wenn sich bei der nächsten Versammlung am 9. März wieder niemand findet, dann droht zunächst die Einsetzung eines Notvorstandes. An Schlimmeres will man noch nicht denken.

Der Verein hat durchaus Potential. Fußballabteilungsleiter Lorenz Kuklinski lobte sowohl den neuen Trainer Franz Dölling als auch die Trainingsbeteiligung der Spieler. Mit dem derzeitigen 6. Tabellenplatz der ersten Mannschaft dürfe man zufrieden sein. “Wie Phoenix aus der Asche” ist die Altherren-Mannschaft erstanden, nach “vielen schwierigen Jahren” findet nach Aussage von Michael Hetzel wieder ein regelmäßiges Training statt, mit dem Ergebnis, dass man einen Turniersieg und die Stadtmeisterschaft eingefahren habe.

Auch im Juniorenbereich geht es nach dem Worten von Matthias Radi aufwärts: Nachdem man Spielgemeinschaften mit dem Post SV eingegangen sei, könne man wieder mit vier Jugendmannschaften (U7, U9, U11 und U13) antreten. “Die Zahl der aktiven Jugendspieler hat sich von 17 auf 35 verdoppelt”. Für die Saison 2013/14 wolle man gar sechs Mannschaften melden. Die Volleyballerinnen haben nach dem Bericht von Robert Seller das Ziel des Klassenerhaltes erreicht und für die laufende Saison gelte die gleiche Zielsetzung. Noch besser lief es in der Hobbyrunde, wo nach Aussage von Aja Seller die 1. Mannschaft zum dritten Mal in Folge den Meistertitel errungen habe.

Gute Beteiligung

Rund 25 Kinder kommen zum wöchentlichen Kinderturnen bei Gabi Müller, die die Aufgabe als “nicht einfach, aber schön” beschrieb. Weiterhin leitet sie die Aerobic- und die Zumba-Gruppe, bei dieser hofft sie auf männliche Verstärkung. Eine Neuerung kündigte Turnwartin Monika Kess an: Ab Februar werde einmal im Monat Gymnastik auf Stühlen für Damen mit Hüftproblemen angeboten. Stolz war sie darauf, dass das Damenturnen nicht nur der Fitness diene, sondern gleichfalls helfe, “dem Alleinsein zu entrinnen”.

Quelle InFranken.de vom 28. Januar 2013