Viel Glück im Unglück für Christopher Schuchhardt

Die Freude über Hausens 2:1-Sieg gegen Poppenlauer währt beim 26-Jährigen nicht lange: Ein harmloser Pferdekuss entpuppt sich als schwerwiegende Verletzung.

Es war ein normales, taktisches Foul. Knie gegen Oberschenkel. Christopher Schuchhardt vom TSVgg Hausen musste daraufhin im Spiel gegen Poppenlauer raus. Hausen gewann mit 2:1, aber die Freude darüber währte bei Schuchhardt nicht lange. “Der Schmerz wurde immer stärker, mein Oberschenkel wurde hart, da habe ich meinen Chef angerufen, dass ich am nächsten Tag zum Arzt gehen müsse”, so der Mittelfeldspieler. Christopher Schuchhardt ist Physiotherapeut, er weiß Schmerzen einzuordnen.

Und trotzdem konnte er die folgende Tortur nicht ahnen: Vor der Haustür seiner Schwiegereltern kollabierte der 26-Jährige, musste mit dem Krankenwagen nach Schweinfurt gefahren und sofort operiert werden. Was wie ein harmloser Pferdekuss aussah, entwickelte sich zum Kompartmentsyndrom. Das bedeutet, dass Blut zwischen Faszien und Muskel läuft. “Dieses Blut kann vom Körper nicht abtransportiert werden. Hätten die Ärzte den Druck nicht abgelassen, hätte das zu einer Unterversorgung geführt. Mein Bein hätte amputiert werden müssen”, so Schuchhardt.

Nicht nur seine Mannschaft besuchte ihn im Krankenhaus, auch der Gegenspieler, der ihm den Pferdekuss zugefügt hatte, kam und entschuldigte sich bei Schuchhardt. “Das war ein feiner Zug von ihm”, sagt der 26-Jährige. Seit Donnerstag ist er wieder etwas mobiler, darf vorsichtig auftreten. Nach der insgesamt dritten Operation entscheidet sich, ob Schuchhardts Wunde verschlossen wird. Bis diese steril ist, bleibt er im Krankenhaus. “Ein Muskel heilt sehr langsam, die Genesung wird lange dauern”, erklärt er. Trotzdem will er so bald es geht wieder Fußball spielen und sieht seine Geschichte als Mahnung: “Viele Amateursportverletzungen werden leider unterschätzt. Auch kleinere Blessuren sollten behandelt werden.”